Der Treffpunkt im April

Diesmal ging es beim Treffpunkt mitten in der Fastenzeit um unsere Sehnsüchte und Grenzen, die uns P. Thomas Fässler OSB aus dem Kloster Einsiedeln (Schweiz) sehr anschaulich als Wegweiser zur Heiligkeit vorgestellt hat. Parallel beschäftigte sich das Jugendprogramm mit der Frage „Sinn trotz Leiden – ist das möglich?“.

Bei herrlichem Sonnenschein fanden sich wieder viele Jugendliche und junge Erwachsene zur Vesper in die Michaelskapelle ein. Wir hörten vom Keyboard begleitet den Fastenpsalm 51, den die Mönche im Stift zwischen Aschermittwoch und Ostern jeden Abend beten.

So eingestimmt ging’s zum Vortrag bzw. zum Jugendprogramm.

Auf einem Parcours durch das Stift setzten sich die Jugendlichen mit dem Thema „Sinn trotz Leiden – ist das möglich?“ auseinander. Dabei befassten sie sich unter anderem mit dem Leben von Nick Vujicic und stellten sich den Fragen „Gott in leidvollen Situationen lieben, ist das möglich?“ bzw. „Warum lässt ein guter Gott so viel Leid zu?“; auch das eigene Leben wurde da reflektiert. Das Kreuz als Zeichen des Christentums, des Leidens und der Hoffnung stand bei der letzten Station im Mittelpunkt.

Unterdessen sprach P. Thomas im Wintersaal über die Sehnsüchte und Grenzen. Ganz persönlich erzählte er von eigenen Erfahrungen und machte uns so das abstrakte Thema sehr anschaulich. Die Sehnsucht zum Beispiel, dass die schönen Stunden eines Urlaubs ewig sein könnten – wir können sie verstehen als eine Sehnsucht nach Mehr, die uns Gott ins Herz gelegt hat. Wir dürfen uns beschenkt wissen auch angesichts unserer Grenzen. So wurde ein Studienjahr in den USA, in die P. Thomas eigentlich gar nicht wollte, zu einem der besten Jahres seines Studiums, wie er erzählte. Er habe gelernt, seine Grenzen anzunehmen, eben nicht alles leisten zu müssen, sondern sich von Gott führen zu lassen. Dass wir an Grenzerfahrungen wachsen können, auch wenn es nicht immer so läuft, wie wir uns das wünschen, das zeigte sich auch in der sehr persönlichen Austauschrunde nach dem Impuls. Hier der Vortrag zum Nachhören:

Für unsere eigenen Grenzen standen während der Anbetung fünf Patres bereit – mit dem Angebot zu Aussprache und Beichte. Um eine Grenzerfahrung ging es dann auch in der Predigt über das Evangelium von der Begegnung Jesu mit der Ehebrecherin. Er nimmt sie wahr und hört ihr zu, spricht mit ihr statt über sie, das tun die hartherzigen Schriftgelehrten. Er ist – so nennen die Menschen in Tansania Gott – einer mit „den großen Ohren“, er hört zu und verachtet sie nicht. Die Begegnung mit ihm ist nicht Belohnung für gute Taten, sondern die Grundlage für ein gutes Leben. Die Predigt zum Nachhören:

Am Ende stellte P. Thomas noch sein Projekt „Klosterzeit“ vor, ein Angebot für junge Männer für eine Zeit ins Ausland zu gehen – in ein Benediktinerkloster weltweit (Mehr Infos auf www.klosterzeit.org).

Zum Abschluss gab’s wie immer eine Agape, die noch in der Schank fortgesetzt wurde…