Texte von P. Franz

Texte zum Vortrag „Gottes schönstes Wort“ am 1. Dezember 2012

Gottes schönstes Wort

Gott hat sein letztes, tiefstes, schönstes Wort

im fleischgewordenen Wort in unsere Welt gesagt.
Und dieses Wort heißt: Ich liebe dich, du Welt, du Mensch.
Ich bin da: Ich bin bei Dir. Ich bin dein Leben. Ich bin deine Zeit.
Ich weine deine Tränen Ich bin deine Freude.
Fürchte dich nicht.
Wo du nicht weiter weißt, bin Ich bei dir.
Ich bin in deiner Angst, denn Ich habe sie mitgelitten.
Ich bin in deiner Not und in deinem Tod, denn heute begann Ich mit dir zu leben und zu sterben. Ich bin in deinem Leben und ich verspreche Dir:
Dein Ziel heißt Leben.
(Karl Rahner)

 

Menschwerdung

Das Merkwürdige an ihnen ist: Sie beten einen menschgewordenen Gott an, der sie lehrte, einander zu lieben; sie stellen ihn auch … auf ihren Bildnissen als Menschen dar; sie selbst aber – und das ist das Merkwürdige an ihnen – gebärden sich göttlich … und sie stellen ihn als leidenden, duldenden, sterbenden, als liebenden Menschen dar; sie selbst aber – und das ist erschreckend an ihnen – sie selbst aber gebärden sich unmenschlich; sie weigern sich, zu dem zu werden, was der von ihnen angebetete Gott freiwillig geworden ist: zu Menschen; …, und so muss, wer als Fremder unter sie tritt, wer ihr Sinnen und Handeln nüchtern betrachtet, den Eindruck gewinnen, dass sie die Menschwerdung ihres Gottes nicht verstanden haben, vielleicht nicht verstehen wollen.

(Heinrich Böll)

Menschwerdung ist Demut

Er, der die Welt zusammenhält, lag in der Krippe: er war Säugling und zugleich Gottes Wort. Den die Himmel nicht fassen, den trug der Schoß einer einzigen Frau. … Welch offensichtliche Ohnmacht und bewunderungswürdige Demut, in der sich die ganze Gottheit auf solche Weise verbarg!

(Augustinus, Predigt 184,3).

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