Der Festtag des heiligen Martin, die dunklen Winternächte und ein Lockdown eignen sich doch gut, um diesen frühen Mönchsvater und Bischof ein bisschen näher kennenzulernen.
„Ich geh´ mit meiner Laterne…“, dieses Kinderlied verbinden wohl die meisten mit dem heiligen Martin. Doch das Leben dieses großen Heiligen ist es wert, einen genaueren Blick darauf zu werfen. Das macht der Autor Wilhelm Hünermann in seinem Buch. Eindrucksvoll erweckt er Martin zum Leben.
Dem römischen Tribunensohn wird bereits bei seiner Geburt von einem Sterndeuter eine verheißungsvolle Zukunft vorausgesagt. Unbeschwert wächst er in der ungarischen Tiefebene, später in Italien auf und kommt früh durch einige Sklaven und Soldaten seines Vaters mit dem Christentum in Kontakt. Zuerst neugierig und leicht verächtlich, dann aber mit großer Sehnsucht im Herzen beobachtet Martin diese neue Religion, die ihm aufgrund seiner familiären Situation zunächst verwehrt bleibt. Mit Einfühlungsvermögen und großer Lebendigkeit schildert der Autor den Werdegang des jungen Offiziers, seinen Kampf und Bruch mit der Familie sowie dem römischen Militär, seine Auseinandersetzung mit dem Christentum, sein Einsiedlerdasein und sein einzigartiges Wirken als Bischof. Hat man mit der Lektüre des Buches einmal begonnen, gelingt es kaum, es wieder aus den Händen zu legen. Aufgrund des lebhaften Erzählstils des Autors kann es leicht passieren, dass man als Leser herzhaft lachen muss oder zu Tränen gerührt ist. Der Heilige wird so beim Lesen zu einer vertrauten Gestalt, die uns große Freude am Glauben vermittelt und uns ermutigt, den Weg mit Gott auch in schweren Zeiten zu gehen.
Wilhelm Hünermann, Sankt Martin – der Reiter der Barmherzigkeit. Ein Lebensbild des heiligen Bischofs Martin von Tours. Martin Verlag 1985.

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