Ein Impuls von Frater Jakobus zum zweiten Adventsonntag.
Am 8. Dezember feiert die katholische Kirche das „Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria“ („Mariä Empfängnis“). Dabei feiern wir, dass Maria seit Beginn ihrer leiblichen Existenz ohne Sünde gewesen ist. Das Fest bezieht sich nicht auf die Empfängnis Jesu, sondern auf die seiner Mutter Maria, die auf natürliche Weise von ihren Eltern Anna und Joachim gezeugt, empfangen und geboren wurde. Sie blieb aber ohne Sünde, damit sich Gott, der das Böse nicht aufnimmt, durch sie der Welt in einzigartiger Weise schenken kann: in Jesus. Die Marienverehrung hat deshalb im Christentum seit Anfang an eine zentrale Bedeutung. Maria wurde durch die Gnade Gottes bereit gemacht, Christus zu empfangen. Wir hingegen sind gebrechlich und schwach im Fleische (Mk 14,37-38). Aber wir dürfen vertrauen, dass Gott uns Jesus Christus durch Maria als Erlöser geschenkt hat.
Mit dem Kommen Jesu ist die Gottesherrschaft, das „Himmelreich“, angebrochen. Jetzt ist die Zeit der Gnade; die geforderte Umkehr, die Hinwendung des ganzen Menschen zu Gott. Es ist die große Möglichkeit, die den Menschen jetzt angeboten wird. Der Advent ist geschaffen für den Menschen! Nützen muss diese Zeit der Gnade jeder einzelne für sich selbst.
Doch was bedeutet Gnade? Sie ist das Offenbarwerden der Zuwendung Gottes zum Menschen. In besonderer Weise zeigt sich Gottes Gnade im Leben, Sterben und der Auferweckung Jesu Christi.
Christen wagen zu glauben: Gottes Geist wohnt im Herzen der Menschen (vgl. Gal 4, 6): Das ist das Wirken der Gnade Gottes. Wir müssen unser Herz und unser ganzes Leben für das Wirken des Dreifaltigen Gottes bereiten und ihm einen würdigen Platz im Leben geben.
Frater Jakobus, Theologiestudent
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