Der Treffpunkt vom Februar

Heuer fiel der Treffpunkt auf Maria Lichtmess oder eigentlich „Darstellung des Herrn“ – das haben wir mit vielen Kerzen gefeiert. Die Stiftskirche wurde hell als Zeichen für das Licht Jesu für unsere oft selbstverliebte Welt, über die Raphael Bonelli seinen Vortrag gehalten hat.

Bereits am Vormittag traf sich eine kleine Gruppe, die sich angemeldet hatte, zum „Forum Benedicti“ mit Dr. Bonelli. Es ging um die Frage, warum Menschen manchmal aggressiv auf Glaube und Kirche reagieren und wie solchen Angriffen begegnet werden kann. Nach der stimmungsvollen Vesper in der gutgefüllten Marienkapelle ging es zum Vortrag von Psychiater Dr. Raphael Bonelli in den bis auf den letzten Platz besetzten Wintersaal. Das Thema war die Ich-Bezogenheit von jungen Leuten, von der Psychologie als Narzissmus bezeichnet – ein sehr aktuelles und beunruhigendes Thema, nimmt doch dieses Problem nach den Erfahrungen von Dr. Bonelli stark zu. Sehr anschaulich hat er uns Betroffene aus seiner Praxis in Geschichten vorgestellt und deutlich gemacht, was Narzissmus konkret bedeutet. Er erzählte von Menschen, die begeistert in ihren Spiegel blicken, nach Bewunderung gieren, arrogant und mit hohen Ansprüchen an andere auftreten und dabei sich selbst und ihre Fähigkeiten weit überschätzen, nach dem Motto, die großen Philosophen waren schon gut, aber ich erst… Es wäre aber falsch, zu meinen es gäbe da den kranken Narzissten und uns, die Gesunden. Denn, und das hat Bonelli unterstrichen, es gibt auch den Narzissten in uns, an dem wir arbeiten sollten, indem wir immer wieder unser Gewissen prüfen und über uns selbst nachdenken.

Zum Fest Maria Lichtmess bzw. Darstellung des Herrn – wie es richtig heißt – haben wir die Messe nicht wie sonst in der Michaelskapelle sondern in der Stiftskirche gefeiert, die einzig von vielen hundert Kerzen erleuchtet war – zum Zeichen dafür, wie Christus die Welt hell macht. In der Predigt hat uns Abt Ambros gezeigt, wie er das Evangelium des Tages von Simeon und Hanna liest: „Lassen wir uns etwas sagen, hören wir hin auf die Gebote Gottes, auf das was uns Gott zu sagen hat, so wie Joseph und Maria dem Lobpreis Simeons und Hannas einfach zugehört haben?“ Zum Abschluss gab es dann noch den Blasius-Segen, um auch in diesem Jahr mit Gottes Hilfe durch alle Grippe- und Erkältungszeiten zu kommen.

Nach der Messe gab es wie sonst auch eine Agape, bei der diesmal Veronika H. von ihrem Einsatz bei den Sisters of Life in Manhattan und deren beeindruckendem Leben mit vielen Bildern berichtet hat.

Der Vortrag als Audio: