Am 7. Oktober ging ein langer Treffpunkt mit vielen Höhepunkten über die Bühne. Ein Kurzbericht, viele Fotos – und ein Gedicht einer jungen Teilnehmerin.
Roter Teppich in der Stiftskirche, der Altar in der Vierung auf gleicher Höhe mit den Kirchenbänken, dafür eine große Leinwand auf den Stufen: Vieles war anders an diesem ersten Samstag im Oktober für die vielen jungen Menschen, die im Laufe des 10-stündigen Programms die Stiftskirche betraten. Der evangelische Bischof Christian Schmidt aus Nürnberg sprach über „Liebe und Glaube“ und stellte einen besonderen Bezug zum Garten her. In drei Meditationsstationen wurde dann in der Landesgartenschau das Thema vertieft. In der Studentenkapelle erzählte Bischof Josafá Menezes da Silva aus Barreiras (der Nachfolger des „unseres“ Bischofs Richard Weberberger) über die „Jugend und Kirche in Brasilien“, gekonnt übersetzt durch Vicky und Ben Bössenroth, die durch ihre Kontakte zum Treffpunkt Benedikt ein Auslandsjahr in dieser Diözese gemacht hatten. Die Beiträge von evangelischer und lateinamerikanischer Seite illustrierten die ökumenische und weltkirchliche Ausrichtung von Treffpunkt Benedikt.
Neues Jugendbrevier vorgestellt
Jugendbischof Stephan Turnovszky sprach leidenschaftlich über die Kirche der Zukunft und welche Weichenstellungen an der Zeit sind. Ebenso im Theatersaal wurde das benediktinische Jugendbrevier OREMUS vom Redaktionsteam präsentiert. Abt Ambros und P. Bernhard stellten zusammen mit fünf jungen Leuten vom Treffpunkt Benedikt in einer fiktiven Redaktionssitzung in humorvoller Weise dar, wie mühevoll eine gemeinsame Linie für die Gestaltung und die Inhalte des Jugendbrevier zu finden war. Das Ergebnis kann sich jedenfalls sehen lassen. P. Cyrill Schäfer OSB vom EOS-Verlag betonte, mit diesem Werk aus Kremsmünster würde ein kräftiger Impuls für die Jugendarbeit im ganzen deutschen Sprachraum ausgehen. Der Vorsitzende der österreichischen Orden, Abtpräses Christian Haidinger OSB, erzählte von der mühevollen Arbeit früherer Jugendbreviere und gratulierte dem neuen Buch. „Wir waren damals nur zwei Ordensleute, die etwas zusammenstellten. Neu ist bei diesem Jugendbrevier, dass wirklich junge Leute in allen Schritten der Konzeption und Umsetzung von Anfang an eingebunden waren und das letzte Wort hatten.“ Der Dank erging dann an den Kremsmünsterer Benediktiner Frater Claudio Lavallèn OSB für die graphische Gestaltung, den Karikaturisten Alois Jesner und an Dr. Franz Kogler vom Linzer Bibelwerk, der sich in der Endphase noch für Verbesserungen einsetzte und die Rechte für die revidierte Einheitsübersetzung sicherstellte, indem er das Bibelwerk Stuttgart als Verlagspartner gewann. So ist das Jugendbrevier auch Ausdruck der Zusammenarbeit einer neuen Bewegung in einem alten Kloster mit der Diözese Linz (auf Jesner hatte der Chefredakteur der Linzer Kirchenzeitung das Redaktionsteam vom Treffpunkt Benedikt hingewiesen), und es zeigt auch wie benediktinische Spiritualität für die Gesamtkirche von Interesse ist.
Die Festmesse am Abend hielt Diözesanbischof Manfred Scheuer, die Predigt teilten sich der evangelische Bischof Schmidt und Bischof Turnovszky zum Thema „Was ich an der anderen Konfession schätze“ – ein ökumenischer Beitrag genau 500 Jahre nach Beginn der Reformation. Im Rahmen der Eucharistiefeier wurde ein für das Jugendbrevier getextetes und komponiertes Lied von Markus Höftberger, dem Chef der Band von Treffpunkt Benedikt, uraufgeführt und bejubelt. Zum Abschluss gab es einen gemütlichen Ausklang, gekrönt von einer Diashow über die Entstehung und Entwicklung von Treffpunkt Benedikt. Das Tagesprogramm wurde von jungen Teilnehmerinnen aufgelockert, die immer wieder „Pater Benno“ die Sachlage kommentieren und Fragen stellen ließen. Ein gelungener Festtag für die Freunde von Treffpunkt Benedikt!
Jugendbischof Stephan Turnovszky: „Auf dem Weg in die Zukunft“:
evang. Bischof Christian Schmidt: „Die Quelle des Gartens bist Du“:
Predigt evang. Bischof Christian Schmidt und Jugendbischof Stephan Turnovszky:
Seit 10 Jahren, wie die Zeit vergeht,
solang der Treffpunkt schon besteht
Die Jugendlichen kommen von nah und fern,
ja nach Kremsmünster kommt man gern
Pünktlich zur Vesper soll man kommen,
aber daran halten sich nur die Frommen
Was die Mönche nur ohne sie täten,
denn sonst müssten sie alleine beten
Ist man neu und noch ein wenig verlegen,
kommt einem einer immer entgegen
Ja unser Abt streckt die Hand einem jeden,
schon gleich zu Beginn fröhlich entgegen
Die erste Reihe, ja die ist noch frei,
so ruft einen P. Bernhard zum Vortrag herbei
Gut, dass nicht alle Referenten spucken,
sonst müsst man sich immer ducken
Schon von weitem hört man sie singen,
von unserer Band die Töne klingen
Da fühlt man sich schon fast in den Himmel erhoben,
oder sind wir etwa schon droben?
Auch wenn mancher von uns gerne schwätzt,
eine lange Predigt wird trotzdem geschätzt
Zur Messe mussten wir schon öfters kuscheln,
da geht’s dann halt leichter das Tuscheln
Viele kommen, viele gehn,
doch der harte Kern, der bleibt bestehn
Nach der Agape geht man doch nicht heim,
in der Schank, da wartet noch ein Wein
In 10 Jahren, ja da kann viel passieren,
doch nicht das Wesentliche aus den Augen verlieren
Bei manchen hat es sogar gefunkt,
und plötzlich wurde der Treffpunkt zum fixen Punkt
Die Vorträge, ja die sind ganz nett,
manch einer wünschte sich ins Bett
Zum Glück gibt’s Kuli und Papier,
für Notizen oder doch nur zur Zier
Viele Freundschaften sind entstanden,
sogar einige Pärchen, die sich fanden
So wird unsern Mönchen nie langweilig,
denn manche heiraten schon recht eilig
Auch der Abt nimmt sich immer die Zeit,
ist zum Beichte hören stets bereit
Doch bevor er groß belehrt,
eine Schachtel Merci ist niemals verkehrt
Sogar Nachwuchs gibt’s schon klein und fein,
so manches Mal hört man sie auch schrein
Da kann unser P. Bernhard schon die Geduld verlieren
und würde sie am liebsten ausquartieren
Ja Treffpunkt Benedikt bereist die Welt
Rom, Madrid, Krakau…wo es uns gefällt
Doch egal wohin es geht,
so schön ist’s nur, weil Jesus niemals fehlt
Ja bald hätt ich nicht mehr dran gedacht,
sogar ein extra Kuli wurd gemacht
Wir haben’s geschafft, ihn dem Papst zu schenken,
so wird er immer an uns denken
Durch den Glauben reich beschenkt,
vom heiligen Geist stets gelenkt
Dürfen wir voll Freude sagen,
ohne Treffpunkt, ja da würden wir uns plagen
Aber P. Benno, das musst du einfach erleben,
denn die Stimmung kann einen wahrlich beleben
Der Treffpunkt Benedikt ist schon richtig,
für uns alle ziemlich wichtig!
So können wir nur von Herzen Danke sagen
und nun die nächsten 10 Jahre mit euch wagen
Marie Norman
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